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Posing Guide: So wirkst du auf Fotos toll!

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Wie ihr wisst, bin ich Teil der UNIVERSAL Cover Model Jury (hier findet ihr den kompletten Beitrag dazu) und heute möchte ich euch ein paar Tipps geben, wie ihr aus euren Bewerbungsfotos für den Model-Contest das Beste rausholt. Darum kommt hier mein kleiner Posing Guide!

Posing Guide: 4 Tipps für das nächste Fotoshooting

Schultern zurück, Bauch rein, Brust raus und los geht’s! Wenn es doch nur so einfach wäre. Diese Kombination kann nämlich sehr schnell sehr verkrampft wirken. Ich bin kein Model, aber durch meine Erfahrungen als Modebloggerin und nach etlichen Outfit-Shootings habe ich verschiedene Fotoposen gefunden, in denen ich mich wohl fühle und in denen ich mich selbst am besten präsentieren kann. Diese Tipps und Tricks möchte ich euch heute mit euch teilen.

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Tipp 1: eine aufrechte Haltung ist alles für’s Posing!

Man neigt dazu, leicht gebückt und entspannt zu stehen. Auf Fotos wirkt das aber leider gar nicht gut. Meist reicht es schon aus, einmal die Schultern nach hinten zu rollen. Probiert es aus, mit einer aufrechten Haltung hat man sofort eine ganz andere Wirkung, nicht nur auf dem Foto.

Des Weiteren bevorzuge ich einen leicht seitlichen Stand, denn so wirkt die Silhouette weicher als in der frontalen Ansicht. Die Füße sind dabei leicht auseinander, ein Bein kann man auch leicht knicken. Wer nicht weiß, was er mit den Händen tun soll, kann sich eine schöne Tasche zu Hilfe nehmen, mit den Haaren spielen oder sie in die Hosentaschen stecken (aber bitte nur dezent und nicht die ganze Hand!). Der Klassiker ist wohl, die Hände in die Hüften zu stemmen. Das würde ich allerdings nicht empfehlen, denn es wirkt nicht nur altmodisch, sondern kann auch ganz schnell unvorteilhaft aussehen.

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Tipp 2: Verschiedene Posen ausprobieren!

Auch nicht fehlen in meinem Posing Guide darf der Tipp, dass bewegte Fotos super wirken können. Bei meinen Outfit-Shoots machen wir auch immer ein paar „Geh-Fotos“, wo einfach die einzelnen Schritte fotografiert werden. Abgelichtet wird hier entweder frontal, da man während des Gehens eine schöne Silhouette hat, oder wieder leicht von der Seite.

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Des Weiteren lohnt es sich auch, die Umgebung mit einzubeziehen. Man kann sich zum Beispiel lässig an die Wand lehnen oder auf eine schöne Bank setzen. Die Natur bietet auch sehr viele, schöne Fotohilfsmittel an. Augen offen halten!

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Es gibt unzählige Modelposen und jeder für sich muss jene finden, in der er sich am wohlsten fühlt. Probiert einfach vieles aus und entscheidet dann, mit welcher Fotopose ihr euch für den Model Contest bewerben wollt!

Tipp 3: Der richtige Winkel ist für Modelposen besonders wichtig

Natürlich spielt der Fotograf auch eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, verschiedene Posen umzusetzen. Viele schwören darauf, Fotos von unten zu machen. Das kann gut wirken, muss es aber nicht. Vor allem wenn es Stellen gibt, die man lieber kaschieren möchte. Ich bevorzuge daher frontale Fotos. Aufnahmen von oben können auch sehr gut wirken und lassen Doppelkinn und Co. verschwinden.

Wie immer kommt es darauf an, was man auf dem Foto im Fokus haben und wie man sich selbst darstellen möchte. Am besten ihr probiert verschiedene Winkel und Posen aus und vergleicht diese miteinander. Auch ich habe so angefangen und mit den Jahren entdeckt, wie ich mir auf Fotos am besten gefalle.

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Tipp 4: So gelingen Selfie Bilder!

Gutes Licht ist Grundvoraussetzung für ein gelungenes Selfie. Wenn ich ein Selfie mache, dann stelle ich mich bei Tageslicht direkt vors Fenster. Es gibt aber auch spezielle Smartphone-Hüllen mit eingebautem Selfie-Licht. Nur zur Info für die Selfie-Junkies unter euch! Mein perfektes Selfie mache ich immer leicht von oben. Ich blicke auch nicht frontal in die Kamera, sondern neige meinen Kopf leicht zur Seite.

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Auch der Einsatz einer Hand kann auf Selfie Bildern sehr gut wirken. Man kann zum Beispiel den Kopf auf die leicht geballte Faust stützen oder sich durchs Haar fahren. Das bringt Bewegung in das sonst recht starre Profilbild.

Tipp 5: Sei einfach du selbst!

Die Modelposen können noch so schön sein, wenn man sich darin nicht wohl fühlt, strahlt man das auch auf dem Foto aus. Man kann sich natürlich schon an Vorgaben wie oben beschrieben halten, allerdings sollte man sich stets treu bleiben und nicht verstellen. Denn es geht um euch und eure Fotos und wenn ihr euch wohlfühlt, dann werden auch wunderbare Fotos entstehen! Und dazu braucht ihr auch keine Bikinifigur.

Mit einem strahlenden Lächeln ist die perfekte Pose gar nicht mehr so ausschlaggebend. Wenn man sich wohl fühlt, strahlt man das aus und kann das mit einem herzlichen Lachen zeigen. Das überzeugt jeden!

Ich hoffe, mein Posing Guide hat euch gefallen & wünsche euch noch einmal viel Erfolg und Spaß beim Cover-Model Contest.

Eure Verena

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  1. Antworten

    Liebe Verena,

    leider führen genau solche Blogeinträge wie deiner dazu, dass Frauen sich selbst auf Bildern sexualisiert und unterwürfig darstellen, da sie nicht wissen, welche Aussagen ihre Posen unterstützen und wie ihre Posen gelesen werden. Was wir als Topos der Sichtbarkeit sehen und was uns als Sichtbar (und nachahmbar) erscheint, wird oft als allgemein gültige Meinung wahrgenommen. Damit unterstützt du allerdings das hegemoniale Bild der Frau als Objekt der Begierde. Deine beschriebenen Posen werden allgemein als „Posen der Unterwerfung“ und „Gesten der Unsicherheit“ rezipiert.

    Dein Profilbild mit verschränkten Armen (eine Geste der Unsicherheit) und schiefgelegtem Kopf (eine Geste der Unterwerfung) unterstreicht das sehr gut. Dein Blick ist abwesend, deine Schultern leicht nach oben gezogen (du fühlst dich unsicher und versuchst dich und deine Unsicherheit zu verstecken.) Unser Torso beinhaltet alle wichtigen Organe, die beschützt werden müssen. In Situationen, in denen wir uns nicht wohl fühlen (z.B. beim fotografiert werden, wenn wir bildlich gesprochen „geshootet“ werden)schützen wir instinktiv unseren Torso und somit unsere Organe. Männer schützen in solchen Situationen meist ihre Geschlechtsdrüsen (siehe 11-Meter Schießen beim Fußball, du hast diese Geste sicherlich auch schon auf Gruppenbildern entdeckt). Jede Armhaltung, die unseren Torso schützt, sei es das Verschränken der Arme oder auch nur das Schließen eines Manschettenknopfes der anderen Hand, kann als Geste der Unsicherheit gewertet werden. Ebenfalls ist der Schutz des Torsos durch eine Handtasche (wie in einigen deiner Bilder) oder eines anderen „Schutzobjektes“ als Geste des Schutzes (und somit der Unsicherheit) zu werten.

    Als Fotografin vermeide ich prinzipiell, Frauen mit schiefgelegtem Kopf darzustellen. Das Zeigen der Halsschlagader ist eine Geste der Unterwerfung (siehe Tierreich) und wird mit erotischer Verfügbarkeit gleichgesetzt. Eine schiefe Körperhaltung (man nennt dies „Kontrapoststellung“: sie besteht aus Spielbein und Standbein)wird zwar von der schiefen Kopfhaltung unterschieden, allerdings sind die Konsequenzen dieselben. Die Kopfhöhe wird gegenüber den anderen, auch den Betrachter_innen des Bildes, gesenkt, der Körper verdreht. Die so entstandenen Konfigurationen lassen sich als bereitwillige Unterordnung, als Ausdruck von Demut und Unterwerfung, der Liebenswürdigkeit oder Beschwichtigung verstehen.
    Ich vermeide des Weiteren generell Selbstberührung von Frauen auf meinen Bildern. Es sind meistens Frauen, die auf Bildern mit ihren Händen den Umfang eines Objektes nachzeichnen, ein Objekt schützend umfassen oder es liebkosen. Diese Art der Berührung unterscheidet sich konsequent von der männlichen Art des Zupackens, Anpackens, Festhaltens und Manipulierens. Statt eines Objekts kann auch der eigene Körper auf Bildern „berührt“ werden. Selbstberührungen sollen optisch das Gefühl vermitteln, der eigene Körper sei etwas Kostbares und Empfindbares. Die Stilisierung der Selbstberührung wird generell als Ausdruck von Schwäche, Ängstlichkeit und Unsicherheit in der Darstellung und Betrachtung von Weiblichkeit gesehen. (Männliche Selbstberührungen werden z.B. am Hinterkopf oder am Kinn als Ausdruck einer „Denkerposition“ gestattet). Berührt sich ein Mensch auf einem Bild selbst im Gesicht oder streicht sich – so wie in deinem Blogeintrag empfohlen – durchs Haar, so wird diese Geste als zerstreute Kommunikation mit sich selbst, schlimmstenfalls mit abstrahiertem Nägelkauen rezipiert. Du hast sicherlich schon bemerkt, dass sich hochgestellte Männer in der Öffentlichkeit kaum selbst berühren. Dies symbolisiert Selbstsicherheit und Stärke. Sich selbst die eigene Hand halten und Selbstberührungen welcher Art auch immer sind Gesten der Unsicherheit.
    Ein Standartwerk der Soziologie ist das Buch von Erving Goffman: „Geschlecht und Werbung“ das ich dir wärmstens empfehle. Es ist zwar aus dem Jahr 1976, die Gültigkeit und Aktualität ist allerdings unbestritten. Ich schlage dir des Weiteren vor, dich mit Körpersprache und deren Wirkung auf die Rezipient_innen auseinander zu setzen da du hier Darstellungsmodi propagierst, die Frauen und vor allem dich selbst (!!) unsicher, unterwürfig, zerstreut und unterlegen darstellen. Unsere Welt ist bildbasiert, das Bild ist wichtiger als der Text geworden. Unser neues Problem ist das richtige Lesen der Codes, die Reflexion darüber was wir hier eigentlich tun, welche Ideale wir anstreben und welche wir (unbewusst und ungewollt) verbreiten.

    Herzliche Grüße aus Wien
    Kati Bruder

  2. Antworten

    Liebe Kati,

    vielen Dank für deine umfassende Stellungsnahme und Sensibilisierung zu diesem wichtigen Thema. Wir möchten speziell Frauen mit unserer Model-Contest Aktion in ihrem inneren Selbstwertgefühl bestärken, sich positiv und stark zu sehen und auch so zu präsentieren. Unabhängig von Aussehen und Körpermaßen. Weiters mit dieser Aktion auch herausheben, was Frauen mit Doppel- und Dreifachbelastung für unsere Gesellschaft leisten. Verena hat unsere Aktion unterstützt, gerade auch weil ihr diese Anliegen wichtig sind. Wir haben uns überlegt, dass ein Beitrag wie man sich auf Bildern gut präsentiert, interessant dazu wäre. Gerne posten wir deinen Kommentar, sodass jede unserer Leserinnen mehrere Perspektiven zu diesem Thema zur Verfügung hat und dann bewusst entscheiden kann, wie sie sich auf Fotos zeigen möchte.

    Lieben Dank und noch viel Erfolg bei deiner Arbeit als Fotografin!

    UNIVERSAL Redaktionsteam

    • Verena
    • 22. August 2017
    Antworten

    Liebe Kati!

    Danke für deine Nachricht!

    Dieser Guide soll ein Anhaltspunkt für verschiedene Posen sein und zeigt nur einen Bruchteil auf, was möglich ist. Ich arbeite seit Jahren als Bloggerin und habe in dieser Zeit eben genau diese Posen gefunden, in denen ich mich wohlfühle und auch meine Kleidung am besten präsentieren kann. Das hat für mich auch nichts mit Unterwerfung oder Unsicherheit zu tun – ich weiß nur ganz einfach in welchen Posen ich mir gut gefalle und wie ich mich vor der Kamera zeigen will.

    Des Weiteren habe ich mich auch nicht wirklich damit beschäftigt, ob eine bestimmte Pose nun unsicher, unterwürfig oder unterlegen wirken könnte. Ich mache einfach das was mir gut gefällt. Wie gesagt präsentiere ich in erster Linie meine Kleidung und fühle mich gut so wie ich es mache, aber da hat jeder eine andere Auffassungsgabe. Ist ja auch vollkommen in Ordnung so.

    Da du dich mit diesem Thema scheinbar sehr gut auskennst und auseinandersetzt, würde ich dich bitten, vielleicht in einem weiteren Kommentar verschiedene Posing-Vorschläge aufzuzählen. Dann können die Leser aus einem großen Pool schöpfen und die für sich besten Posen finden.

    Liebe Grüße,
    Verena

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