Vanillekipferl, Linzer Augen, Kokosbusserl. Die süßen Naschereien gehören ganz klar zur Weihnachtszeit – der Lebkuchen verleiht dem Ganzen aber eine Prise mehr Tradition. Lebkuchen verbindet man automatisch mit Omas Weihnachtsbäckerei, Lebkuchenhäusern und einem duftenden Aroma. Wie der Weihnachtsklassiker am besten gelingt, verrät uns Christina von Backen mit Christina.
Warum haben Kekse ausgerechnet zu Weihnachten Hochsaison?
Zu Ostern sind es die Eier, an Halloween der Kürbis und vor Weihnachten duftet es aus Österreichs Küchen nach süßen Naschereien. Aber wieso werden Kekse ausgerechnet zu Weihnachten besonders oft verspeist? Wie immer gibt es eine historische und eine sagenumwobene Erklärung dazu. Die Geschichtsbücher besagen, dass bereits vor Christi Geburt im Winter rituell gebacken wurde. Die Kelten haben ein paar Tage vor dem 24. Dezember flache Fladen aus zermahlenen Getreidekörnern und Honig gebacken und wollten sich dadurch vor Dämonen schützen und eine Opfergabe für Götter bereitstellen. Im Mittelalter wurden dann vermutlich die ersten Weihnachtskekse, so wie wir sie kennen, gebacken. Der ursprüngliche Christstollen wurde in kleinerer Ausführung gebacken – so entstanden schließlich die Weihnachtskekse. Und zwar in Klöstern, da man sich dort teure Gewürze, wie Zimt, Nelken und Kardamom, leisten konnte.
Die Geschichte aus den Märchenbüchern lässt uns glauben, dass die Hirten, die dem Weihnachtsstern zu Christi Geburt gefolgt sind, vor lauter Aufregung die Brote im Ofen vergessen haben. Wieder zuhause angekommen, waren diese nicht verbrannt, sondern sehr süß im Geschmack. Damit jeder davon kosten konnte, wurde es in viele kleine Stücke geteilt, die an die heutigen Kekse erinnerten.
Süße Sünden – so geht Kalorien sparen trotz Keksen und Co.
Egal welche Weihnachtskekse man auch nascht – Kalorienbomben sind sie alle. Vanillekipferl beispielsweise schmecken so gut, weil sie besonders viel Butter enthalten, der ein super Aromaträger ist. Ein kleines Vanillekipferl hat etwa 25 kcal. Aber auch Mürbteig- und Nusskekse sind ganz vorne dabei, wenn es um kalorienhaltiges Weihnachtsgebäck geht. Ein paar Kalorien kann man etwa mit Kokosbusserl oder Honigkuchen einsparen. Aber auch schon beim Backen – wenn man Vollkornmehl anstatt normalem Mehl verwendet oder Rezepte mit viel Butter oder Margarine meidet. Auch Zuckerreduktion und Trockenfrüchte als Alternative zu so manchem Keks können helfen, auf die Linie zu achten. Wir wollen euch aber nicht den Spaß am Naschen verderben – und enthalten euch das leckere Lebkuchenrezept von Christina nicht länger vor.
Christina, was ist beim Lebkuchenteig besonders zu beachten?
Meine Empfehlung für den Lebkuchenteig ist, ihn ca. 24 Stunden rasten zu lassen. Ich habe ihn zwar auch schon mal sofort verarbeitet, aber durch das Rasten ziehen die Gewürze besser ein und verleihen dem Lebkuchen ein besseres Aroma.
Wie bleibt der Lebkuchen möglichst lange weich?
Die wichtigste Regel lautet: Nicht zu lange backen! Die Lebkuchen müssen auf jeden Fall weich sein, wenn sie aus dem Ofen kommen. Ich backe sie ca. 8 Minuten bei 170°C, aber das variiert je nach Ofen. Am besten alle paar Minuten mit den Fingern testen, ob der Lebkuchen noch weich genug ist und dann früh genug aus dem Ofen nehmen.
LEBKUCHEN REZEPT
- 320 g Roggenmehl
- 2 Eier
- 70 g Honig
- 140 g Staubzucker
- 8 g Natron
- 3 g Kakaopulver
- 3 g Lebkuchengewürz
Zubereitung
Aus den angeführten Zutaten einen Lebkuchenteig zubereiten. Den Teig danach 24 Stunden rasten lassen. Anschließend ca. 5 mm dick ausrollen und die Lebkuchen ausstechen. Diese mit einem Gemisch aus Ei und einem Schuss Milch bestreichen und anschließend im vorgeheizten Ofen backen.
Temperatur Backofen: 170 Grad
Backzeit: 8 Minuten
Wie wird die Zuckerglasur schön flüssig und klumpenfrei?
Wichtig ist, den Staubzucker zu sieben, sodass die Klumpen nicht in die Glasur kommen. Viele machen die Zuckerglasur nur mit Zitronensaft, Wasser und Staubzucker. Diese Konsistenz eignet sich besonders, wenn Kekse mit dem Pinsel bestrichen werden. Ich gebe in die Glasur zusätzlich Eiklar – dadurch trocknet sie schneller und wird auch etwas fester. Zum Verzieren benutze ich einen herkömmlichen Gefrierbeutel, bei dem ich ein ganz kleines Eck wegschneide.
Zu welchem Zeitpunkt soll die Zuckerglasur auf den Lebkuchen?
Man sollte den Lebkuchen auf jeden Fall zuerst auskühlen lassen und erst danach die Zuckerglasur draufgeben. Ich bestreiche meine Lebkuchen übrigens mit einem Gemisch aus Ei und Milch.
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In der Vorweihnachtszeit steht ja bekanntlich jeder unter Stress. Welche Kekse sind ruck-zuck gebacken und wenig zeitaufwändig?
Eine schnelle Alternative sind zum Beispiel meine Haferflocken-Walnuss-Kekse, die ganz einfach aus dem Frühstücksmüsli gezaubert werden können. Die schmecken das ganze Jahr über – genauso wie meine Rucki-Zucki-Cookies, die in 20 Minuten fertig gebacken sind. Wer sich bei Vanillekipferl lange mit dem Ausrollen ärgert, für den habe ich auch ein gutes Rezept, damit die Kipferl nicht so leicht brechen. Und eine gute Lebkuchenalternative ist mein Honigkuchen. Hier kommen keine Keksausstecher zum Einsatz, aber er kann genauso verziert werden.
Wie wird bei euch zuhause Weihnachten gefeiert?
Los geht’s eigentlich schon am 23. Dezember – da schmücke ich gemeinsam mit den Kindern den Weihnachtsbaum. Für mich ist es stressfreier, seit die Kinder mithelfen können. Am 24. Dezember gibt es bei uns zu Mittag den traditionellen Lungauer Koch. Dieser wird in einer großen Kupferpfanne zubereitet, mit Milch aufgekocht, später kommt noch Polenta dazu und anschließend wird er kalt gestellt. Am Nachmittag kommen dann die Weihnachtsbläser und versetzen uns endgültig in Weihnachtsstimmung. Am schönsten ist es natürlich immer, wenn Schnee liegt. Im Anschluss machen wir die Stallarbeit, damit es am Abend nicht mehr so stressig ist. Zum Abendessen gibt es bei uns Bratwurst mit Sauerkraut und gerösteten Kartoffeln – und das Highlight für die Kinder ist natürlich die Bescherung.
Wer auch schon in Weihnachtsstimmung ist, die Vorweihnachtszeit stressfrei genießen möchte und schon die Küchenmaschine zum Backen angeworfen hat, dem geben wir noch ein paar Tipps für die kommenden Wochen mit auf den Weg.
Richtige Lagerung – so bleiben Kekse besonders lange schmackhaft
Die Weihnachtskeks-Saison zieht sich gefühlt über viele Wochen. Genauso lange sollte die süßen Naschereien auch frisch und knusprig schmecken. Trockene Gebäcksorten wie Vanillekipferl oder Spitzbuben halten sich drei Wochen, Zimtsterne können sogar vier Wochen gelagert werden. Lebkuchen sind eine Dauerbackware, die – richtig gelagert – drei bis vier Monate hält. Für eine perfekte Lagerung gibt es ein paar einfache Tipps:
- Die Kekse müssen vor dem Verpacken völlig ausgekühlt bzw. die Verzierungen getrocknet sein. So kleben sie nicht zusammen und bleiben knusprig.
- Zur Aufbewahrung eignen sich große, gut verschließbare Dosen. Jede Sorte sollte in einer eigenen Dose lagern, damit das Aroma erhalten bleibt.
- Lebkuchen schmeckt am besten, wenn er 2-3 Wochen durchgezogen ist. Nach dem Backen sollte er etwa einen Tag offen liegen, damit er weich wird. Gibt man ein paar Apfelschalen in die Keksdose, verleihen diese dem Lebkuchen Frische, Weiche und Saftigkeit.
- Trockene Kekse halten in Dosen bei Zimmertemperatur bis zu acht Wochen. Mit Creme gefüllte Kekse sollten nicht länger als eine Woche gelagert werden – Exemplare mit Marmeladefüllung sind problemlos länger haltbar.
Christina von Backen mit Christina und die Universal Redaktion wünschen euch gutes Gelingen in eurer eigenen Backwerkstatt!
Wow sieht super aus! Danke sehr für den gute Artikel!
mfg
Zeynep