Fahrradhelme für sicheres Vergnügen auf zwei Rädern

Fahrräder haben keine Knautschzone und bei Stürzen ist der Kopf besonders gefährdet. Ein Fahrradhelm ist deshalb stark zu empfehlen – ganz gleich, ob auf dem City- oder Mountainbike. Hier finden Sie Tipps zur Auswahl.

Auf das Fahrrad schwingen und den Wind in den Haaren spüren – das hat zwar einen Hauch von Romantik, ist jedoch nicht ungefährlich. Zwar besteht bisher in Österreich nur für Kinder bis zum Alter von 12 Jahren eine Helmpflicht beim Fahrradfahren, Jugendliche und Erwachsene sollten allerdings ebenfalls nicht darauf verzichten.

Inhalt

Warum ist ein Fahrradhelm wichtig?
Fahrradhelm: Was ist zu beachten beim Kauf?
FAQ: Fragen und Antworten zu Fahrradhelmen

Warum ist ein Fahrradhelm wichtig?

Der Kopf ist unser empfindlichster Körperteil – und bei Stürzen einem hohen Risiko ausgesetzt. Laut Schätzungen von Unfallchirurgen ließe sich der Großteil aller Kopfverletzungen durch einen Helm vermeiden. Darüber hinaus kann er die Folgen eines schweren Aufpralls verringern.

Gefahr droht nicht nur bei sportlich-flotter Fahrweise, auch bei geringem Tempo können Stürze fatale Folgen haben. Viele Fahrradhelm-Verweigerer überschätzen ihre Möglichkeiten, im Ernstfall einen Sturz abzufangen oder sich abzurollen. Denn oft kommen solche Situationen vollkommen überraschend. Ein Helm ist deshalb für die Sicherheit auf dem Fahrrad unverzichtbar.

Fahrradhelm: Was ist zu beachten beim Kauf?

Um das richtige Modell zu finden, grenzen Sie die Auswahl am besten schrittweise ein. Wichtige Aspekte sind der geplante Einsatzbereich, die Bauart beziehungsweise Technologie sowie die passende Größe.

Helme für verschiedene Einsatzbereiche

Fahren Sie ausgedehnte Touren oder sind Sie sportlich mit dem Mountainbike im Gelände unterwegs? Moderne Fahrradhelme kommen in verschiedenen Varianten daher, die auf bestimmte Einsatzbereiche zugeschnitten sind.

Allround-Fahrradhelme: Solche Ausführungen sind vielseitig verwendbar und ideal für Alltagsfahrten. Sie sind relativ preisgünstig, jedoch etwas schwerer und weniger aerodynamisch als sportliche Exemplare. Für bessere Sichtbarkeit bringen manche Exemplare Reflektoren und/oder eine Beleuchtung mit. Aber Achtung: Ein beleuchteter Helm ersetzt keine StVZO-konforme Fahrradbeleuchtung.
Mountainbike-Helme: Wer sein Bike artgerecht im Gelände ausführt, profitiert von einem Helm mit verbessertem Schutz für Schläfen und Hinterkopf. Mountainbike-Helme bringen darüber hinaus typischerweise einen größeren Schirm für einen besseren Blendschutz mit.
Touren-Fahrradhelme: Diese Variante ist für hohen Komfort bei langen Fahrten konzipiert. Folgerichtig liegt der Fokus auf einem geringen Gewicht und einer guten Belüftung. Der Unterschied zu Rennradhelmen: Tourenhelme besitzen meist ein kurzes Schild als Sonnenschutz.
Rennradhelme: Spezielle Rennradhelme haben kein Schild, weil das die Sicht in der windschlüpfigen Unterlenker-Haltung beeinträchtigen würde. Darüber hinaus zeichnen sie sich durch ihr extrem geringes Gewicht, die ausgefeilte Aerodynamik und große Lüftungsöffnungen aus.

Fahrradhelme für Kinder bis 12 Jahre

Neben Modellen für Erwachsene und Jugendliche werden spezielle Fahrradhelme für Kinder angeboten. Außer den kleineren Größen warten viele Modelle mit farbenfrohen Designs auf. In puncto Sicherheit gibt es keinen Unterschied zu verzeichnen: Kinderhelme bieten denselben Schutz wie Erwachsenenhelme.

Wichtig: Kinder-Fahrradhelme dürfen keinesfalls beim Spielen, Klettern oder auf einem Spielplatz getragen werden. Es besteht Strangulationsgefahr, wenn sich die Haltebänder beispielsweise in einem Klettergerüst verfangen.

Sinnvoll und sogar empfehlenswert ist der Helm jedoch, wenn Sie Ihr Kind in einem Fahrradanhänger mitnehmen. In diesem Fall ist zudem ein Fahrradrückspiegel hilfreich – so behalten Sie den Anhänger bequem im Blick.

Bauarten & Technologien bei Fahrradhelmen

Außer durch den Einsatzbereich lassen sich Fahrradhelme anhand ihrer Konstruktion unterscheiden. Die grundlegenden Spielarten sind In-Mold- und Hartschalenhelme. Bei der In-Mold-Variante bilden äußere Schale und Innenstruktur eine fest verschweißte Einheit.

Die Hartschalenhelme verfügen über eine separate Außenschale aus besonders stabilem Kunststoff. Sie sind robuster konzipiert und gewähren einen höheren Schutz für Nacken und Schläfen. Damit geht jedoch ein höheres Gewicht einher.

Beide Varianten werden von verschiedenen Herstellern auch mit dem patentierten Mips®-Sicherheitssystem angeboten. Es stellt derzeit das Nonplusultra für den Schutz bei Stürzen unter realistischen Bedingungen dar.

Fahrradhelme: Was ist das Mips®-System?

Fahrradhelme mit Mips® besitzen ein „Multi Directional Impact Protection System“. Es reduziert die auf das Gehirn wirkenden Rotationskräfte, die häufig bei Stürzen auftreten. Dadurch sinkt die Gefahr von Gehirnerschütterungen oder -verletzungen noch einmal deutlich. Wesentliches Element des Systems ist eine reibungsarme Schicht im Inneren des Helms, die sich bei einem Aufprall leicht bewegt.

Wie kann ich die Fahrradhelm-Größe messen?

Haben Sie den perfekten Fahrradhelm gefunden, stellt sich nur noch eine Frage: Welche Größe ist die richtige? Viele Hersteller geben die Größen als Buchstaben wie S, M und L an. Es ist aber empfehlenswert, sich an den konkreten Kopfumfängen zu orientieren. Diese finden Sie in den Produktbeschreibungen.

Den Kopfumfang ermitteln Sie einfach mit einem Maßband:

Legen Sie es so an, dass es den ausladendsten Teil des Hinterkopfs umfasst, knapp über dem Anfang des Schädelknochens.
An den Seiten muss das Band in einer geraden Linie oberhalb der Ohren verlaufen.
Im Bereich der Stirn sollte es sich etwa ein bis zwei Zentimeter oberhalb der Augenbrauen befinden.

Ist das Maßband korrekt angelegt, brauchen Sie die Zentimeter nur noch abzulesen.

Tipp: Sie haben kein Maßband zur Hand? Im Notfall funktioniert ebenso eine Schnur, mit deren Hilfe Sie den Umfang auf einen Meterstab übertragen.

FAQ: Fragen und Antworten zu Fahrradhelmen

Es sind noch Fragen offen? Hier finden Sie weitere Antworten zum Thema Fahrradhelme.

Warum keinen Fahrradhelm auf dem Spielplatz tragen?

So sinnvoll Fahrradhelme auf dem Bike sind, auf einem Spielplatz (und beim Spielen generell) können sie extrem gefährlich werden. Die Haltebänder verfangen sich leicht, etwa in einem Klettergerüst. In diesem Fall besteht die Gefahr, sich zu strangulieren.

In der Vergangenheit gab es dadurch leider schon schwerwiegende Unfälle. Aus diesem Grund enthält das Begleitmaterial von Fahrradhelmen heute normalerweise einen entsprechenden Warnhinweis.

Fahrradhelm: Wie oft muss ich ihn wechseln?

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) rät dazu, einen regelmäßig genutzten Helm nach drei bis fünf Jahren auszuwechseln. UV-Licht und Schweiß lassen das Material im Laufe der Zeit altern, sodass es keine volle Schutzwirkung mehr besitzt.

Ebenso sollten Sie einen Fahrradhelm grundsätzlich nach jedem Sturz ersetzen – auch dann, wenn er unversehrt erscheint. Haarrisse oder Beschädigungen an unsichtbaren Stellen können die Konstruktion erheblich schwächen.

Wo lässt sich ein alter Fahrradhelm entsorgen?

Ein alter oder kaputter Fahrradhelm lässt sich einfach in der Restmülltonne entsorgen. Eine Ausnahme stellen Exemplare mit integrierter Beleuchtung und Batterie dar: Geben Sie solche Modelle bitte beim nächsten Wertstoffhof ab.