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Wenn Sie Gemüse im Wasserbad kochen, geht ein Großteil der enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe durch die enorme Hitze verloren. Sie landen stattdessen gemeinsam mit dem Kochwasser im Abfluss. Anders bei der Zubereitung im Dampfgarer: Hier bleiben die Nährstoffe erhalten und gelangen tatsächlich in Ihren Körper, wo sie ihre positive Wirkung entfalten können. Dazu bieten die praktischen Küchenhelfer noch viele weitere Vorteile.
Wie funktioniert ein Dampfgarer?
Das Funktionsprinzip ist ausgesprochen simpel: Am Boden des Gerätes ist ein Heizelement unterhalb eines Wassertanks integriert. Wenn Sie Wasser hineinfüllen und den Dampfgarer einschalten, wird das Heizelement aktiv. Es erhitzt das Wasser, bis etwa 100 °C heißer Dampf in die eigentlichen Behälter mit den Lebensmitteln hinaufsteigt. Die meisten Dampfgarer verfügen über drei oder vier dieser Garkammern, sodass Sie mehrere Lebensmittel gleichzeitig garen können.
Diese Zubereitungsart bringt gleich mehrere Vorteile mit: Weil beispielsweise Gemüse nicht mehr im kochenden Wasser liegt, gibt es keine Nährstoffe daran ab. Neben Vitaminen und Mineralstoffen behält das Gemüse außerdem seine Farbe und seine Struktur. So schmeckt Ihr Lieblingsgemüse endlich wieder knackig-frisch und nicht ausgelaugt und zerkocht. Die eigenen Aromen und beigegebene Gewürze kommen intensiver zur Geltung.
Da Sie mehrere Speisen gleichzeitig garen können, müssen Sie nicht mehr auf verschiedene Pfannen und Töpfe auf dem Herd achtgeben. Obendrein reduzieren Sie den Konsum von ungesundem Kochsalz und Fett, weil Sie kein Salzwasser mehr zum Kochen und kein Fett zum Braten benötigen. Ihre Gesundheit profitiert also doppelt von einem Dampfgarer.
Welche Lebensmittel kann ich im Dampfgarer zubereiten?
Im Mittelpunkt des Interesses steht Gemüse, da dieses im Dampfgarer äußerst schonend zubereitet wird und seine Nährstoffe behält. Doch die Geräte können noch viel mehr: Fleisch bleibt beim schonenden Garen mit Dampf saftiger und trocknet nicht aus. Der einzige Nachteil beim Fleisch ist, dass die knusprige braune Kruste fehlt, die beim Braten in der Pfanne entsteht. Fisch gelingt im Dampfgarer, ohne zu zerfallen oder anzubrennen. Da keine Aromen verloren gehen, schmeckt er im Zusammenspiel mit typischen Fischgewürzen besonders intensiv und köstlich. Auch Würstel, Knödel und Kartoffeln gelingen problemlos.
Möchten Sie sogenannte Quellprodukte im Dampfgarer zubereiten, genügt der aufsteigende Wasserdampf nicht. Diese Lebensmittel legen Sie in eine ungelochte Schale und geben Wasser bei, das sie zum Quellen benötigen. Für Hülsenfrüchte und Getreideprodukte wie Reis gilt ein Verhältnis von etwa 1,0 bis 1,5, je nachdem, ob der Reis körnig oder eher klebrig sein soll.
Auch anspruchsvolle Süßspeisen wie Soufflés, Germknödel und Nockerl gelingen im Dampfgarer mühelos. Sie werden herrlich leicht, zerfallen nicht und beigegebenes Obst wie Powidl und Marillen zeichnen sich weiterhin durch ihre intensiven Farben aus.
Welche verschiedenen Dampfgarer gibt es?
Die meisten Dampfgarer sind Kleingeräte, die Sie vor der Benutzung aus dem Schrank holen, auf die Küchenanrichte stellen und an eine Steckdose anschließen. Sie integrieren mehrere Garkammern, die aufeinandergestapelt werden. Daneben sind heute auch edleEinbau-Dampfgarer verfügbar, die Sie ähnlich wie den Backofen oder die Mikrowelle in Ihre Küchenzeile einbauen. Manche dieser Geräte besitzen lediglich eine Dampfgarfunktion, andere dienen auch alsMikrowellenherd.
Beim sogenannten Dampfbackofen prüfen Sie die Produktbeschreibung sorgfältig: Meist handelt es sich um einen Backofenmit zusätzlicher Dampffunktion (Simple Steam). Er gibt in regelmäßigen Abständen Wasserdampfstöße in den Innenraum ab. Dadurch werden die Speisen sehr saftig. Sie sind jedoch nicht dauerhaft dem Wasserdampfdruck ausgesetzt, der für echtes Dampfgaren erforderlich ist. Solche Backöfen tragen die Bezeichnung Full Steam oder VarioSteam.
Eng mit dem Dampfgaren ist das Sous-Vide-Garen verwandt. Der Begriff stammt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie Garen unter Vakuum. Die Lebensmittel werden in spezielle Plastikbeutel verpackt und diese in ein Wasserbad gelegt. Da auch hier der direkte Kontakt mit dem Kochwasser fehlt, bleiben Nährstoffe erhalten. Sie können einen Sous-Vide-Garer nicht als Dampfgarer verwenden, doch umgekehrt bieten einige moderne Dampfgarer eine Sous-Vide-Funktion. Dabei übernimmt ein auf niedrige Temperatur gehaltener Dampf die Funktion des Wasserbades.
Worauf sollte ich beim Kauf achten?
Dampfgarer sind in zwei Bauformen erhältlich: Bei den meisten Geräten sind die einzelnen Garkammern übereinander angebracht. Bei einigen befinden sie sich nebeneinander. Diese haben den Vorteil, dass der Dampf alle Speisen in gleicher Intensität erreicht. Allerdings nehmen sie auch mehr Platz weg. Entscheiden Sie sich für ein Gerät mit übereinander angebrachten Garkammern, greifen Sie lieber zu hochwertiger Qualität: Sind die einzelnen Kammern nicht richtig voneinander isoliert, können sich die Aromen verschiedener Speisen mischen.
Weiterhin ist ein möglichst großer Wassertank von Bedeutung, damit sie ihn nicht mehrmals während des Garens nachfüllen müssen. Eine Abschaltautomatik verhindert, dass der Dampfgarer weiterarbeitet, obwohl der Wassertank leer ist. Passen Sie die Größe der Garkammern an Ihre Bedürfnisse an: Für einen kleinen Haushalt genügt ein Volumen von etwa 3 Litern pro Garkammer. Lieben Sie Reis, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Wunschgerät einen feinmaschigen Reiseinsatz mitbringt, durch den kleine Reiskörner nicht rieseln können.
Sehr hilfreich für die Handhabung ist ein digitales Display, das Sie während des Garprozesses mit Informationen zur aktuellen Dampftemperatur, zur restlichen Garzeit und zum Wasserstand im Tank versorgt. Die meisten Dampfgarer machen wie ein Eierkocher mit einem akustischen Signal auf sich aufmerksam, wenn die Lebensmittel fertig sind. Einige Modelle springen dann automatisch auf eine Warmhaltefunktion um. So müssen Sie nicht gleich in die Küche hetzen, wenn Sie sich gerade im Bad für Ihre Dinnerparty stylen.